Das Personalwesen von heute ist weit mehr als nur für traditionelle Personal- oder Verwaltungsaufgaben verantwortlich. Stattdessen konzentriert es sich mehr darauf, einen Mehrwert für die strategischen Einsatz der Mitarbeiter zu schaffen und sicherzustellen, dass Mitarbeiterprogramme das Geschäft auf positive und messbare Weise beeinflussen.
Doch was versteckt sich eigentlich hinter dem Begriff „Personalwesen“, welche Ziele verfolgt es genau und welche Teilbereiche umfasst es? In diesem Artikel bieten wir die Antworten auf diese Fragen.
Als Personalwesen wird jener Unternehmensbereich bezeichnet, der sich mit Personal und Arbeit als Produktions- und Erfolgsfaktor beschäftigt. Im Fokus des Personalwesens stehen die Zurverfügungstellung und der strategische Einsatz von Personen.
Da Mitarbeiter als essentielle Ressource maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens beitragen, findet man das Personalwesen in jeder Organisation vor. Weiters wird das Personalwesen auch als Personalwirtschaft oder Human Resource Management (kurz HRM) betitelt.
Die Ziele des Personalwesen lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Es werden Maßnahmen ergriffen, die auf die ethischen und sozialen Bedürfnisse oder Herausforderungen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter eingehen. Dies schließt rechtliche Fragen wie Chancengleichheit und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit ein.
Maßnahmen zur Sicherstellung der Effizienz der Organisation. Dies umfasst die Bereitstellung von Schulungen, die Einstellung der richtigen Anzahl von Mitarbeitern für eine bestimmte Aufgabe oder die Aufrechterhaltung hoher Mitarbeiterbindungsraten.
Richtlinien, mit denen die Personalabteilung innerhalb des gesamten Unternehmens ordnungsgemäß funktioniert. Dazu gehört, dass sichergestellt wird, dass alle Ressourcen der Personalabteilung voll ausgeschöpft werden.
Maßnahmen zur Unterstützung der persönlichen Ziele jedes Mitarbeiters. Dies beinhaltet bspw. Weiterbildungsangebote oder Maßnahmen zur Karriereentwicklung, sowie die Aufrechterhaltung der Mitarbeiterzufriedenheit.
Unternehmen und Personalverantwortliche müssen daher Arbeitsplatzsicherheit, angemessenes Einkommen, langfristige Mitarbeiterbindung, gutes Arbeitsklima und eine angenehme Führungskultur ermöglichen, damit die volle Konzentration aller Personen auf das angestrebte Unternehmensziel gerichtet werden kann.
Konkret kann das Personalwesen auf Personalführung und Personalverwaltung aufgegliedert werden.
Unter Personalführung versteht man die strategische und zielführende Integration der Mitarbeiter eines Unternehmens in die jeweiligen Unternehmensaufgaben. Die Aufgabenpakete können wie folgt zusammengefasst werden:
Abgeleitet von den übergeordneten Zielen und dem langfristigen Unternehmensplan, wird im Sinne der Personalplanung der derzeitige und zukünftige Bedarf an Mitarbeitern analysiert. Unter Berücksichtigung der erwarteten Entwicklung der Bevölkerung und der damit einhergehenden Veränderung der Mitarbeiter, können
Alle Maßnahmen, die zur Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern dienen, zählen im Personalwesen zur Personalentwicklung. Ziel ist eine kontinuierliche Steigerung der Qualifikationen und Kompetenzen des Personals, womit in weiterer Folge eine höhere Leistung angestrebt wird.
Als Basis der Entwicklungsmaßnahmen müssen Mitarbeiter- und Feedbackgespräche, Beurteilungen und Befragungen durchgeführt werden. Nur durch die Mithilfe der Mitarbeiter und einem ergebnisorientierten Maßnahmenplan, kann die Personalentwicklung einen ausschlaggebenden Vorteil im Wettbewerb.
Dieser Funktionsbereich umfasst die interne und die externe Kommunikation mit bestehendem Personal, potentiellen neuen Mitarbeitern und anderen Stakeholdern des Unternehmens, die Einfluss auf die Personalsituation haben können.
Hierbei geht es vor allem um die Administration und die Abwicklung essentieller Verwaltungsaufgaben, die sich in einem Unternehmen durch die Mitarbeiter und die Ziele des Personalwesens ergeben.
In der gängigen Literatur wird Personalbeschaffung häufig mit dem Begriff Personalmarketing gleichgesetzt. Hierbei werden alle Aktivitäten gemeint, die sicherstellen, dass der Bedarf an Mitarbeitern gedeckt ist. Durchgeführt wird die Personalbeschaffung entweder intern (z.B. durch Versetzungen oder Beförderungen) oder extern (z.B. durch Stelleninserate, Personalvermittler, Jobbörsen und –messen).
Die Einsatzdauer von Mitarbeitern erstreckt sich vom ersten Tag der Personaleinführung, über die Haupteinsatzphase, in der die maximale Arbeitsleistung erzielt wird, bis hin zur Personalabgangsphase, welche mit der Freisetzung endet. Jeder dieser Phasen muss die notwendige Relevanz beigemessen werden, da sich beispielsweise ungenügende Einarbeitung oder unbegründete Kündigungen auf die Arbeitsmotivation und –leistung des gesamten Personals auswirken.
Allgemein ist das Personalcontrolling eine essentielle Funktion, welche die zielgerichtete Koordination diverser Aufgaben und Prozesse übernimmt, bzw. zahlreiche Bereiche bei Koordinationsaufgaben unterstützt.
Als Teil des Personalcontrollings ist auch die Personalwirtschaftskontrolle zu nennen. Diese überwacht und untersucht Geschehnisse im Personalwesen. Hierbei kann es sich um die Personalkostensenkung, Mitarbeiterfluktuation oder Arbeitsleistungssteigerung handeln.
Als eine der zentralsten administrativen Funktionen der Personalverwaltung gilt das Entgeltmanagement. Lohn, Lohnnebenkosten, Sozialversicherung und Steuerzahlung sind einige hier nennenswerte Bereiche. Jene Leistungen, die über das vereinbarte Entgelt hinausgehen (beispielsweise Sozialmaßnahmen) zählen zur Personalbetreuung.
Das Personalwesen ist für unter anderem für die Akquisition, Entwicklung und Motivation der Humanressourcen in der Organisation verantwortlich und unterscheidet sich in gewissen Bereichen vom klassischen Personalmanagement. Die Ziele teilen sich in 4 Kategorien auf und beziehen sich auf persönliche, organisationelle, funktionelle und gesellschaftliche Aspekte. Die Aufgaben des Personalwesens sind vielfältig und lassen sich im Groben auf Personalführung und Personalverwaltung unterteilen.
WARUM NOCH LANGE WARTEN?