Das Humankapital zählt zum immateriellen Kapital eines Unternehmens und bezieht sich auf das Leistungspotential der Arbeitnehmer. Dieses beinhaltet zum Beispiel:
Diese immateriellen Ressourcen werden als Kapital betrachtet und somit mit materiellen Ressourcen gleichgesetzt. Die Bedeutung des Mitarbeiters steigt hierdurch wesentlich. Das Humankapital ist an seinen Träger gebunden und somit dynamisch, d.h. es kann sich sowohl durch Veränderungen der Zusammensetzung des Personals, wie auch durch Weiterbildungsmaßnahmen verändern.
In der Betriebswirtschaftslehre hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass das Humankapital einen zentralen Erfolgsfaktor eines Unternehmens darstellt. Der Arbeitnehmer erhält somit eine wesentliche Rolle im Unternehmen. Die BWL teilt dieses Kapital in drei Dimensionen ein:
Die Humankapitaltheorie analysiert den Zusammenhang zwischen der Investition in Bildung, also in das Humankapital, und dem Wirtschaftswachstum. Konkret geht es darum, herauszufinden, ob sich eine Investition in das Humankapital für ein Unternehmen lohnt, also ob der Nutzen der dadurch entsteht die anfallenden Kosten übersteigt. DieseTheorie der Volkswirtschaftslehre findet ihre Grundlagen schon bei Adam Smith und in der neoklassischen Arbeitsmarktheorie. Hinzu kam allerdings noch die Berücksichtigung des Einflusses der Bildung.
Doch wie kann man den Wert des vorhandenen Humankapitals ermitteln? Im Folgenden lesen Sie hierzu vier verschiedene Ansätze.
Bei den inputorientierten Modellen soll das Humankapital aus dem bisherigen Input, also den bisher getätigten Investitionen bzw. voraussichtlichen Kosten ermittelt werden.
Die effizienzgewichtete Personalkostenmethode bestimmt die anfallenden Entgeltkosten eines Mitarbeiters der nächsten fünf Jahre. Dieser Wert wird dann abgezinst und mit einem „Effizienzfaktor“ des Mitarbeiters multipliziert.
Es wird ermittelt, welchen Nutzen der Mitarbeiter in anderen Bereichen des Unternehmens bringen würde. Hierzu werden unternehmensintern Wertgebote für einen Mitarbeiter abgegeben.
Diese Methoden beziehen sich auf den Output, also auf den in Zukunft erwarteten Mehrwert, der für das Unternehmen durch einen bestimmten Mitarbeiter entsteht.
Hintergrund dieser Methode ist es, den zukünftigen Nutzen eines Mitarbeiters zu ermitteln. Folgende Parameter können dabei helfen: Leistung des Mitarbeiters, Beförderbarkeit, Versetzbarkeit, Motivation und Zufriedenheit. Das besondere dieses Verfahrens ist der Einbezug qualitativer Faktoren in die Wertermittlung.
Im Rahmen der Firmenwertmethode vergleicht man den branchendurchschnittlichen Gewinn mit dem Unternehmensgewinn. Die Differenz der beiden Werte soll das Humankapital darstellen.
Hierbei handelt es sich um eine nicht-monetäre Bewertung durch diverse Variablen. Die Variablen lassen sich in drei Gruppen unterteilen:
Diese Variablen werden durch einen Fragebogen ermittelt. Die Auswertung des Fragebogens führt zu einer bestimmten Punktzahl, welche dieses Kapital wiederspiegeln soll.
Die in den Vorherigen Abschnitten behandelten „klassischen“ Bewertungsverfahren führen oft nur zu unzureichenden Ergebnissen. Deshalb haben sich in der Praxis sogenannte indikatorbasierte Bewertungsmodelle entwickelt. Einige Beispiele hierfür sind:
Diese Modelle zielen nicht nur auf die reine Bewertung, sondern auch auf die Steuerung des Kapitals ab. Man ermittelt hierbei keine allgemeine Größe für das Humankapital, sondern bewertet lediglich einzelne Faktoren. Wirkungszusammenhänge und Kennzahlen werden berechnet, die dann in weiterer Folge im Personalcontrolling zur Steuerung dieser Kapitalart verwendet werden können. Die zu ermittelnden Indikatoren werden je nach Unternehmen individuell festgelegt, um ein spezifisch auf das Unternehmen bezogenes Abbild des Humankapitals zu erhalten.
Dieses Kapital kann man zudem mithilfe der sogenannten Saarbrücker Formel berechnen. Hierzu steht lediglich die Bewertung im Sinne der Ermittlung einer Art Bestandsgröße im Vordergrund und nicht die Steuerung des Humankapitals. Man berechnet eine Kennzahl, die den ganzheitlichen Wert des vorhandenen Humankapitals wiederspiegelt. Die Saarbrücker Formel kombiniert drei verschiedene Ansätze zur Berechnung disses Kapitals:
Die Saarbrücker Formel lautet:
HC = Σ[(FTE i ·l i · (wi ÷ bi) + PEi) · Mi]