Das Warten hat ein Ende! Nachdem Google for Jobs 2019 bereits in Deutschland und der Schweiz eingeführt wurde, können nun auch Recruiter in Österreich von der Jobsuche auf Google profitieren.
Doch worum handelt es sich bei Google for Jobs überhaupt? Und welche Vorteile und eventuell auch Hürden bringt die Jobsuche mit Google mit sich?
Google for Jobs ist keine klassische Stellenbörse, auf der Sie Ihre Jobinserate schalten können. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Erweiterung der Google-Suche in Österreich. Eine ähnliche Suchfunktion kennen Sie beispielsweise bereits für die Bereiche Shopping, Bilder, Flüge, etc..
Im Prinzip funktioniert die Suchfunktion ganz einfach: Google schickt sogenannte Crawler und Such-Bots über bekannte Stellenportale, Jobplattformen und Unternehmenswebsites. Sie durchforsten die jeweiligen Seiten nach Stellenanzeigen und extrahieren die relevanten Informationen. Diese werden anschließend direkt in den Suchergebnissen in einer Box wiedergegeben.
Quelle: Screenshot Google Suche Suchergebnis „Marketing Jobs Berlin“
Auf den ersten Blick klingt das nach einem tollen Konzept. Denn für Sie als Recruiter in Österreich entsteht dadurch kein zusätzlicher Zeit- und Kostenaufwand. Nichtsdestotrotz sollten bei der Planung und Veröffentlichung von Jobanzeigen einige Punkte unbedingt berücksichtigt werden. Denn wer möchte, dass seine offenen Vakanzen auch auf Google for Jobs gefunden und dementsprechend weit oben in den Suchergebnissen gelistet werden, muss sich auch an die von Google vorgegebenen Richtlinien halten.
Nachdem Google for Jobs 2019 in Deutschland und der Schweiz eingeführt wurde, war bereits von einer Revolution der Recruiting-Welt die Rede. Nahezu alle gingen davon aus, dass die neue Suchfunktion den Arbeitsmarkt nachhaltig verändern würde – dies war jedoch nur bedingt der Fall, wie wir Ihnen im Folgenden anhand ausgewählter Studien zeigen.
Kurz nach der Einführung von Google for Jobs in Deutschland hat eine von SISTRIX durchgeführte Studie gezeigt, dass die neue Google Job-Box quasi über Nacht zum Marktführer in puncto Sichtbarkeit geworden ist.1
Quelle: Screenshot Sistrix
Auch in anderen Ländern wie England und Spanien hatte sich bei der Einführung bereits ein ähnliches Bild abgezeichnet. Vor allem die großen Stellenbörsen wie StepStone und Indeed haben dadurch deutlich an Reichweite verloren. Dieses Ungleichgewicht führte sogar so weit, dass sich im Sommer 2019 23 Jobbörsen zusammengetan haben, um bei der EU Beschwerde gegen Google einzureichen.2 Der Vorwurf: die Suchmaschine würde ihre Vormachtstellung ausnutzen und damit gegen faire Wettbewerbsbedingungen verstoßen.
Wie sich die Situation in Österreich nach der Einführung von Google for Jobs verändern wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch eins – wer weiterhin ganz vorne im Kampf um das beste Ranking mitspielen möchte, darf die neue Suchfunktion nicht einfach ignorieren. Man sollte seine Jobinserate also dementsprechend adaptieren.
Eine weitere Entwicklung, die 2019 in Deutschland beobachtet wurde, war das Ranking unterschiedlicher Jobportale und Karrierenetzwerke im Google Jobs Widget. Stellenanzeigen jener Seiten, die sich für eine Zusammenarbeit mit Google entschieden haben, wurden deutlich häufiger bei Google for Jobs angezeigt als andere. Ungeschlagener Sieger war das Karrierenetzwerk XING, dessen Jobinserate insgesamt 21 Prozent der Ergebnisse ausmachten.3
Quelle: Screenshot onlinemarketing.de
Laut einer Studie von marketagent.com beginnen 80% der Jobsuchenden die Suche nach offenen Positionen bei Google.4 Für diese Personen bringt Google for Jobs zahlreiche Vorteile mit sich. Denn hier werden Stellenangebote nicht nur übersichtlich aufbereitet, Interessent_innen können diese auch mit einer entsprechenden Funktion nach unterschiedlichen Kriterien filtern.
Quelle: Screenshot Google Suche „Marketing Jobs Berlin“
Darüber hinaus legt Google for Jobs einen großen Stellenwert auf Arbeitgeberbewertungen diverser Bewertungs-Portale wie kununu. Diese Bewertungen zeigt Google direkt an und gewährt Jobsuchenden so einen noch besseren Einblick in die jeweiligen Unternehmen. Dank dieser Funktionen können Bewerber_innen nicht nur gezielter nach passenden Arbeitgebern suchen. Auch Sie als Unternehmen profitieren davon, da sich nur mehr jene Personen bei Ihnen bewerben, die wirklich zu Ihnen und der ausgeschriebenen Position passen.
Google for Jobs bringt also sowohl für Unternehmen als auch für Jobsuchende in Österreich Erleichterungen mit sich. Doch ließen sich bei der Einführung in anderen Ländern auch Hürden identifizieren?
Viele Arbeitgeber erwarten sich von Google for Jobs vor allem eins – eine schnellere Auffindbarkeit und bessere Sichtbarkeit Ihrer Jobinserate. Haben Sie jedoch einmal versucht, Ihre Inhalte so zu optimieren, dass Google diese ganz vorne in den Suchergebnissen listet? Dann wissen Sie wahrscheinlich, was das für eine Herausforderung ist. In der Google for Jobs-Box ist Ihr Stelleninserat nur eines von zig anderen. Dementsprechend droht es schnell in der Masse unterzugehen. Vor allem auch deshalb, weil Sie bei Google for Jobs keine Möglichkeit haben, sich durch eine authentische Employer Brand von Ihrer Konkurrenz abzuheben.
Daher sollten Sie Ihren Fokus im Recruiting nicht nur auf diesen von Google angebotenen Service legen. Verlieren Sie also auch diverse Karrierenetzwerke, die eigene Karriereseite und Jobbörsen nicht ganz aus den Augen!
Nachdem Google for Jobs in Deutschland eingeführt wurde, gingen viele davon aus, dass Jobsuchende hier die größte Auswahl an offenen Positionen finden würden. Studien fanden jedoch heraus, dass das Gegenteil der Fall war. So zeigte eine exemplarische Analyse diverser Keywords, dass die Anzahl der jeweiligen Stellenangebote auf großen Jobbörsen wie StepStone oder Indeed weitaus höher war als jene bei Google for Jobs.5 Doch woran liegt das?
Zum einen lässt sich dieser Umstand auf die technischen Richtlinien zurückführen, die Jobinserate erfüllen müssen, damit Google for Jobs sie listet. Diese scheinen nicht nur für kleine Unternehmen eine große Hürde darzustellen, sondern scheinbar auch für viele Big Player am deutschen Aktienmarkt.
Zwei Monate nach dem Start von Google for Jobs in Deutschland führte die Universität Paderborn eine Untersuchung von 30 DAX-Unternehmen durch, um deren Google for Jobs-Nutzungsverhalten zu beurteilen. Das Ergebnis – nur ein einziges nutzte das Online-Tool optimal.6
Nicht ohne Grund haben sich mittlerweile zahlreiche Agenturen auf die Optimierung von Stelleninseraten für Google for Jobs spezialisiert. Denn alle von Google definierten Richtlinien so einzuhalten, dass Jobinserate nicht nur angezeigt, sondern auch weiter vorne in den Ergebnissen landen, erfordert bereits ein hohes Maß an technischem Vorwissen.
Natürlich lassen sich die technischen Probleme nicht alleine auf die Nutzer_innen des Google-Services zurückführen. Denn wie sich bereits 2019 gezeigt hat, hat auch Google seine Probleme bei der korrekten Darstellung der Stelleninserate. Die Folge – offene Vakanzen verschiedener Quellen wurden mehrmals angezeigt, Informationen falsch aufbereitet und bereits veraltete Inserate nicht herausgenommen.7 Für Jobsuchende ist das nicht nur frustrierend, sondern verfehlt auch den eigentlichen Sinn der Suchfunktion.
In Deutschland und der Schweiz haben sich nach der Einführung von Google for Jobs die Pressemeldungen und Lobpreisungen überschlagen. Nicht ohne Grund. Denn das neue Tool hätte das Potenzial den Arbeitsmarkt zu revolutionieren und die Jobsuche für Personen noch einfacher zu gestalten. Die großen Veränderungen sind damals jedoch ausgeblieben und auch die Online-Stellenbörsen nicht von der Bildfläche verschwunden. Das Gegenteil war sogar der Fall – Jobbörsen blieben auch im Jahr 2020 noch die beliebtesten Kanäle zur Jobsuche.8
Es bleibt somit spannend, welche Neuerungen die Einführung von Google for Jobs in Österreich wirklich mit sich bringen wird, wie viele Arbeitgeber es aufgrund der technischen Hürden nutzen (können) und ob Google aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und seinen Service verbessert hat.
Sicher ist jedoch eins. Wer jetzt auf ein Bewerbermanagementsystem wie Prescreen setzt, hat bessere Chancen, von der neuen Suchfunktion in Österreich zu profitieren. Denn unser System und unsere Premium Karriereseite erfüllen nicht nur alle technischen Anforderungen für Google for Jobs. Darüber hinaus kümmert Prescreen sich auch um die automatische Aufbereitung Ihrer Anzeigen. Es ermöglicht Ihnen außerdem, kostenlose XING Basic-Plus Anzeigen zu schalten. Für eine maximale Reichweite Ihrer offenen Vakanzen!
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1Google Jobs in Deutschland: Marktführer über Nacht – eine Untersuchung von SISTRIX
223 Stellenbörsen beschweren sich bei EU über Google for Jobs – ein Artikel von t3n
3Online-Stellenmärkte büßen wegen Google Jobs ein – eine Studie von Onlinemarketing.de
4360 Grad Studie: Employer Branding – eine Studie von marketagent.com
5Google for Jobs – gut oder eine Gefahr für Bewerber – eine Untersuchung des Institut for Competitive Recruiting
6DAX-Unternehmen verpassen Recruiting-Chancen durch Google – eine Untersuchung von Persomatch und der Universität Paderborn
7Google for Jobs – gut oder eine Gefahr für Bewerber – eine Untersuchung des Institut for Competitive Recruiting
8Recruiting: Auf diesen Kanälen finden Sie Ihre zukünftigen Bewerber – eine Bestandsaufnahme der Situation im Jahr 2020