Die Bewerberkommunikation ist ein heikler Prozess. Bewerber bemühen sich meistens mehr darum, die richtigen Verhaltens- und Kommunikationsweisen an den Tag zu legen, als Unternehmen es tun. Sie wollen durch ihre Bewerbungsunterlagen und beim Vorstellungsgespräch einen positiven Eindruck hinterlassen.
Ob sich ein Unternehmen für einen Kandidaten entscheidet, hängt aus Sicht des Bewerbers von
Im Internet gibt es zahlreiche Informationen und „Anleitungen“ wie sich Bewerber richtig gegenüber potenziellen neuen Arbeitgebern verhalten. Umgekehrt hat die Kommunikation durch Unternehmen mit Bewerbern einen eher untergeordneten Stellenwert. Möglicherweise liegt das immer noch daran, dass viele Unternehmen der Meinung sind, dass es Bewerber wie “Sand am Meer” gibt. Der ansteigende Fachkräftemangel und die Schwierigkeit, neue Mitarbeiter zu finden, zeigen aber, dass dem nicht so ist. Dank Social Media und Plattformen wie kununu.com können Jobsuchende außerdem ihre Erfahrungen einfach austauschen. So kann es im Handumdrehen passieren, dass der Ruf des Unternehmens unter der unzureichenden Bewerberkommunikation leidet.
Heikle Situationen mit denen sich Recruiter oft konfrontiert sehen, können durch offene und transparente Bewerberkommunikation entschärft werden. Wie die generelle Stimmung der Bewerber bezüglich einer freien Stelle ist, wird schon durch das Layout und die Inhalte der Stellenausschreibung, bzw. deren Verbreitung beeinflusst. Wie Sie zu Ihrer Top Stellenausschreibung kommen, lesen Sie in unserer Artikelreihe rund um die perfekte Stellenausschreibung.
Einige Dinge sollten Recruiter im Umgang mit potenziellen neuen Mitarbeitern unbedingt vermeiden:
Recruiter haben es in der Hand den Bewerbern während des Bewerbungsprozesses ein gutes Gefühl zu vermitteln, damit sie sich nicht allein gelassen fühlen. Außerdem ist Wertschätzung das Wort der Stunde. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Bewerber für Ihr Unternehmen interessiert und es zu einem Teil seines Lebens machen will. Durch regelmäßige Statusupdates oder Informationen zum generellen Recruitingvorgang, kann dies vermittelt werden. Vermeiden Sie außerdem Massenmails, die den Bewerber nicht persönlich ansprechen. Dadurch sehen sie ihre Chancen, als neuer Mitarbeiter ins Unternehmen aufgenommen zu werden, schwinden. Bekommt ein Bewerber, der bereits negative Erfahrungen im Rahmen der Bewerberkommunikation mit einem Unternehmen gemacht hat ein anderes Jobangebot, wird er sich höchstwahrscheinlich für dieses entscheiden.
Ein großes Problem bei der Bewerberkommunikation stellen auch Feiertage oder Urlaube dar. Hat sich ein Bewerber für eine freie Position in Ihrem Unternehmen beworben und womöglich sogar schon das erste Gespräch mit dem verantwortlichen Recruiter hinter sich, beginnt für ihn das Warten auf eine Nachricht. Etwaige Abwesenheiten sollten unbedingt auf beiden Seiten angesprochen werden, damit keine Missverständnisse auftreten und sich der Bewerber auf potenziell längere Wartezeiten einstellen kann. Geben Sie den Kandidaten ein konkretes Datum bekannt, bis zu dem Sie sich bei ihnen melden und halten Sie diese Frist ein.
Bereits kleine Änderungen in der Art und Weise, mit der mit Bewerbern kommuniziert wird, kann große Auswirkungen auf Ihr Image als Arbeitgeber haben. Heute gibt es bereits zahlreiche Programme, die Ihnen die Kommunikation mit Bewerbern erleichtern, Sie an Fristen erinnern oder personalisierte und individuelle Vorlagen für Zu- und Absagen bieten. Sprechen Sie die Jobsuchenden nicht nur richtig an, sondern sehen Sie Kommunikation als zweiseitigen, nie endenden Prozess. Überzeugen Sie mit einem offenen und transparenten Dialog und heißen Sie die besten Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen willkommen.
Hier geht’s zu Teil 2: Bewerberkommunikation – was kann falsch laufen?